Zwei von drei Schweizer:innen nutzen KI-Tools
Erstmals nutzt eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung KI-Tools. Die Studie Digimonitor zeigt: 60 Prozent verwenden ChatGPT und Co. mindestens gelegentlich. Bei den 15- bis 34-Jährigen sind es sogar 79 Prozent. Gleichzeitig verliert X (ehemals Twitter) massiv an Reichweite.

Künstliche Intelligenz ist in der Schweiz angekommen: Erstmals nutzt eine Mehrheit der Bevölkerung KI-Tools. Dies zeigt die aktuelle Studie Digimonitor der Interessengemeinschaft elektronische Medien (IGEM) und der WEMF. 60 Prozent der Schweizer:innen zwischen 15 und 75 Jahren verwenden KI-Tools mindestens gelegentlich – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr mit 40 Prozent.
Die Studie zeigt allerdings ein deutliches Altersgefälle: Bei den 15- bis 34-Jährigen nutzen 79 Prozent KI-Tools, bei den über 55-Jährigen sind es erst 40 Prozent. Auch zwischen den Geschlechtern gibt es Unterschiede – Männer nutzen ChatGPT und andere KI-Tools signifikant häufiger als Frauen.

Privat kommen KI-Tools etwas häufiger zum Einsatz als im Beruf. Besonders bei den 15- bis 34-Jährigen ist KI am Arbeitsplatz oder in der Ausbildung aber schon weit verbreitet (69 Prozent). Bei den über 55-Jährigen nutzt erst jede vierte Person KI im Job. Am häufigsten wird KI für das Erstellen von Texten eingesetzt, für Übersetzungen und als Suchmaschine. Fast verdoppelt hat sich der Einsatz von KI im grafischen Bereich für das Generieren von Bildern.
Social Media: Instagram führt, X verliert
Die Social-Media-Nutzung in der Schweiz bleibt insgesamt konstant hoch. Wichtigste Plattform ist Instagram mit einer Reichweite von 4 Millionen Personen (63 Prozent), gefolgt von Facebook mit 3,2 Millionen (51 Prozent) und LinkedIn mit 2,7 Millionen (43 Prozent). Deutliche Verluste verzeichnet X (ehemals Twitter) – in der Deutschschweiz ist die Nutzerzahl um ein Drittel eingebrochen. Der Konkurrent Threads konnte davon allerdings nur bedingt profitieren.

Videos: Smartphone überholt TV-Gerät
Eine weitere wichtige Entwicklung zeigt sich beim Videokonsum: Erstmals werden Videos häufiger auf dem Smartphone als auf dem TV-Gerät gestreamt. YouTube bleibt mit 4,8 Millionen Zuschauer:innen (76 Prozent) die meistgenutzte Video-Plattform, gefolgt von Netflix (54 Prozent) und Disney+ (25 Prozent). Dabei zeigt sich: YouTube ist vor allem ein Smartphone- und Computer-Phänomen. Von 1,8 Millionen täglichen Nutzer:innen schauen nur 600’000 (9 Prozent) YouTube auf dem TV-Gerät.
Die Studie Digimonitor wird seit 2014 jährlich durchgeführt und ist repräsentativ für die internetnutzende Schweizer Bevölkerung im Alter von 15 bis 75 Jahren (6,3 Millionen Personen). Die Online-Befragung fand im März bis April 2025 statt.