Schweizer Medienmarkt: Digitales Wachstum durch Streaming und Online-Werbung

Der Schweizer Unterhaltungs- und Medienmarkt wächst 2024 um 2,4 Prozent auf CHF 21,9 Milliarden. Treiber sind vor allem Streaming-Dienste und Internetwerbung, während klassische Medien unter Druck geraten. Bis 2029 wird ein moderates jährliches Wachstum von 1,5 Prozent erwartet.


Quelle: zvg

Die Schweizer Unterhaltungs- und Medienbranche verzeichnet 2024 ein stärkeres Wachstum als im Vorjahr. Das Marktvolumen stieg um 2,4 Prozent auf CHF 21,9 Milliarden, nach einem Plus von 1,7 Prozent im Jahr 2023. Dies zeigt der aktuelle «Swiss Entertainment & Media Outlook 2025–2029» von PwC Schweiz.

Digitale Transformation prägt Marktwachstum

Den Aufschwung verdankt die Branche hauptsächlich der voranschreitenden Digitalisierung. Besonders Streaming-Dienste (OTT-Video) zeigen eine starke Entwicklung. Im Werbesegment verzeichnen Internetwerbung (plus 10 Prozent) sowie virtuelle und erweiterte Realität (VR/AR, plus 16 Prozent) deutliche Zuwächse. Globale Plattformen wie Google und TikTok dominieren dabei den Markt und bauen ihre Reichweite in der Schweiz weiter aus.

Klassische Medien unter Druck

Die digitale Entwicklung geht zu Lasten klassischer Medien wie TV und Zeitungen. Sinkende Werbebudgets erschweren die Einnahmengenerierung und erzwingen tiefgreifende Umstrukturierungen. 2024 kam es bei Schweizer Verlagen zu erheblichen Stellenabbau: Die TX Group trennte sich von 50 Journalist:innen und weiteren Mitarbeitenden, Ringier stellte rund 50 Angestellte frei. «20 Minuten» wird bis Ende 2025 seine Printausgabe einstellen und 80 Stellen in Redaktion und Verlag abbauen.

Ausblick bis 2029

Für die kommenden Jahre prognostiziert PwC ein moderates, aber stabiles Wachstum von jährlich 1,5 Prozent. Die zukunftsweisenden Bereiche VR, AR und Metaverse sollen bis 2029 jährlich um 10,5 Prozent zulegen. Streaming-Plattformen bleiben mit einem Plus von 6,9 Prozent auf Wachstumskurs, während das Kino mit 5,5 Prozent ebenfalls positive Aussichten hat.

Der Gesamtwerbemarkt in der Schweiz entwickelt sich mit einem jährlichen Anstieg von 1,5 Prozent verhalten und liegt damit unter dem westeuropäischen Durchschnitt von 2,8 Prozent. Neben globalen Unsicherheiten und verändertem Mediennutzungsverhalten stellt besonders der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) die Branche vor neue Herausforderungen. KI eröffnet zwar neue Werbeformate und Geschäftsmodelle, erfordert aber auch verantwortungsbewusste Lösungen im Umgang mit Datenschutz, Arbeitsplätzen und Ethik.

«Die Branche befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Wer die digitale Dynamik mit Verantwortung und Weitsicht steuert, wird künftig erfolgreich sein», erklärt Bogdan Sutter, Director, Advisory TMT Leader bei PwC Schweiz.

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