Massnahmen gegen Fast-Fashion: Über 34’000 fordern Schweizer Modefonds
Public Eye hat der Bundeskanzlei über 34’000 Unterschriften für einen regulierten Modefonds überreicht. Die Initiative zielt darauf ab, Fast-Fashion-Unternehmen an den ökologischen und sozialen Folgekosten ihres Geschäftsmodells zu beteiligen.

Public Eye hat heute einen wichtigen Meilenstein im Kampf gegen die Fast-Fashion-Industrie erreicht. Die Organisation überreichte der Bundeskanzlei 34’670 Unterschriften für ihre Petition, die einen regulierten Modefonds in der Schweiz fordert. Diese beachtliche Zahl an Unterstützenden unterstreicht die wachsende öffentliche Besorgnis über die Auswirkungen der Fast-Fashion-Industrie.
Der geforderte Modefonds sieht vor, dass Unternehmen, die Wegwerfmode vertreiben, für die von ihnen verursachten Umwelt- und Sozialschäden zur Kasse gebeten werden. Das Konzept folgt einem innovativen Anreizmodell: Je nachhaltiger die produzierten Kleider, desto geringer fallen die Beiträge aus. Mit den eingenommenen Mitteln sollen unter anderem günstigere Reparaturen, mehr Secondhand-Angebote und eine nachhaltigere Produktion gefördert werden.
Dringender Handlungsbedarf
Die negativen Auswirkungen der Fast-Fashion-Industrie werden immer deutlicher sichtbar. In Afrika verschmutzen Berge von Altkleidern ganze Landstriche und Küstengebiete. Auch in der Schweiz werden die Altkleidersammlungen zunehmend mit minderwertiger Ware überflutet.
Die Initiative von Public Eye geht deutlich über den derzeit diskutierten Recyclingbeitrag hinaus. Während im Parlament verschiedene Vorschläge debattiert werden – von freiwilligen Branchenlösungen bis hin zu gesetzlich verankerten Pflichten – skizziert der Modefonds eine umfassende Strategie für mehr Nachhaltigkeit in der Textilwirtschaft.
Die breite Unterstützung für den Modefonds zeigt, dass die Zeit reif ist für griffige Massnahmen gegen die Fast-Fashion-Industrie. Erst kürzlich hatte eine zivilgesellschaftliche Koalition mit einer Aktion auf dem Bundesplatz ähnliche Forderungen gestellt. Nun liegt es an Parlament und Bundesrat, die richtigen Weichen für eine nachhaltigere Zukunft der Schweizer Modeindustrie zu stellen.