Generation 50plus: Werbebranche verkennt Kaufkraft von 900 Milliarden Euro

Fast 40 Prozent der deutschen Bevölkerung sind über 55 Jahre alt und verfügen über mehr als 60 Prozent der Kaufkraft. Trotz eines jährlichen Konsumbudgets von rund 900 Milliarden Euro wird diese Zielgruppe von vielen Werbungtreibenden noch immer unterschätzt. Neue Initiativen sollen nun Marketern beim richtigen Ansprechen der Ü50er helfen.

Generation 50plus
Quelle: zvg

«Wir leben noch und sind auch nicht scheintot!» und «Oft denke ich, die halten mich für dumm oder für 5 Jahre alt.» Diese Aussagen von Studienteilnehmenden der aktuellen Untersuchung «50+ und Schluss?» des Marktforschungsinstituts Rheingold Salon zeigen deutlich: Die Generation 50plus fühlt sich von der Werbung nicht ernst genommen. Die im Auftrag der Gattungsinitiative Screenforce durchgeführte Analyse offenbart eine bedenkliche Diskrepanz zwischen Werbeansprache und wirtschaftlicher Bedeutung dieser Zielgruppe.

Demografischer Wandel schafft Fakten

Die Zahlen sprechen für sich: Bereits heute sind fast 40 Prozent der deutschen Bevölkerung über 55 Jahre alt – das entspricht rund 32 Millionen Menschen. Diese Gruppe verfügt über mehr als 60 Prozent der gesamtgesellschaftlichen Kaufkraft, was einem jährlichen Konsumbudget von etwa 900 Milliarden Euro entspricht. Durch die demografische Entwicklung wird die Bedeutung der Best Ager weiter zunehmen.

Neue Initiativen für bessere Zielgruppenansprache

Um Marketingverantwortlichen die richtige Ansprache der Ü50er zu erleichtern, wurden neue Initiativen gestartet. Das Unternehmen Weischer.Connect hat das Tool Magnolia lanciert, das speziell auf die Bedürfnisse und Kommunikationsgewohnheiten der Generation 50+ ausgerichtet ist. Parallel dazu haben die Marketing-Experten Detlef Arnold, Reinhard Crasemann und Ines Imdahl die Beratung G50unleashed gegründet. Ihr erklärtes Ziel ist es, ein neues Narrativ für die Generation 50+ zu entwickeln.

Konkrete Handlungsempfehlungen aus der Studie

Die Studie liefert klare Erkenntnisse für die Werbegestaltung: 63 Prozent der befragten Frauen wünschen sich authentische weibliche Vorbilder anstelle von perfekt gestylten Prominenten oder Supermodels. 53 Prozent möchten als attraktive Menschen dargestellt werden – nicht als Grosseltern am Bildrand. Zudem sollte Werbung für diese Zielgruppe eine sinnvolle, fesselnde Geschichte erzählen, darf durchaus länger sein und muss echte Innovationen sowie relevante Produktinformationen bieten.

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