Schweizer Mediennutzung: KI im Mainstream, X verliert User:innen

Die neue IGEM-Digimonitor-Studie zeigt: 60 Prozent der Schweizer Bevölkerung nutzen KI-Tools, während die Social-Media-Plattform X deutlich an Reichweite einbüsst. Digitale News erreichen fast die gesamte Bevölkerung, während Gaming weiter zulegt.

Positionierung verschiedener Medien und Plattformen nach Alter und Geschlecht
Verschiedene Medien und Plattformen positionieren sich unterschiedlich nach Alter und Geschlecht der Nutzer:innen. Bild: IGEM/WEMF

Künstliche Intelligenz ist in der Schweiz angekommen: 60 Prozent der Bevölkerung nutzen KI-Tools mindestens gelegentlich. Dies zeigt die aktuelle Studie Digimonitor der Interessengemeinschaft elektronische Medien (IGEM) und der WEMF AG für Werbemedienforschung. Besonders bei der jüngeren Generation ist KI bereits fest im Alltag verankert.

Die Studie, die repräsentativ für die internetnutzende Schweizer Bevölkerung zwischen 15 und 75 Jahren ist, zeigt markante Unterschiede in der KI-Nutzung: Bei den 15- bis 34-Jährigen verwenden 79 Prozent KI-Tools, während es bei den Über-55-Jährigen erst 40 Prozent sind. Der Einsatz konzentriert sich vor allem auf das Erstellen von Texten, Übersetzungen und die Verwendung als Suchmaschine.

Digitale News sind in der Schweiz das meistgenutzte Medienformat. 97 Prozent der Bevölkerung konsumieren sie mindestens gelegentlich, zwei Drittel sogar täglich. Private Schweizer News-Anbieter wie 20min.ch, blick.ch oder watson.ch sind dabei mit 46 Prozent täglicher Nutzung etwas beliebter als die öffentlich-rechtlichen Angebote (28 Prozent).

Trends in der Mediennutzung
Die wichtigsten Plattformen und Trends im Überblick. Bild: IGEM/WEMF

Bei den sozialen Medien bleibt Instagram mit einer Reichweite von 4 Millionen Nutzer:innen die wichtigste Plattform, gefolgt von Facebook (3,2 Millionen) und LinkedIn (2,7 Millionen). Die Plattform X (ehemals Twitter) verzeichnet deutliche Verluste – allein in der Deutschschweiz ging die Nutzerzahl um ein Drittel zurück.

Das klassische Fernsehen behauptet sich weiterhin als Massenmedium: 93 Prozent der Bevölkerung schauen mindestens gelegentlich fern. Allerdings zeigt sich eine Verschiebung: Bei den Unter-35-Jährigen nimmt der tägliche TV-Konsum ab, während er bei den Über-35-Jährigen zunimmt.

Eine wachsende Bedeutung zeigt sich im Gaming-Bereich: 3,6 Millionen Schweizer:innen (57 Prozent) spielen mindestens gelegentlich Games – ein Plus von einer Viertelmillion gegenüber dem Vorjahr. Bemerkenswert ist dabei die Angleichung beim täglichen Gaming: Fast jede:r Vierte spielt täglich, unabhängig von Geschlecht und Alter.

Die Studie basiert auf einer Befragung von 1’959 Personen, die zwischen März und April 2025 durchgeführt wurde. Das Vertrauensintervall beträgt maximal +/- 2,2 Prozentpunkte.

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