Krypto-Barometer: Schweizer:innen zwischen Investitionslust und Sicherheitsbedenken

Das erste Krypto-Barometer von Marketagent zeigt: Während 61.5 Prozent der Schweizer:innen Interesse an Kryptowährungen zeigen, überwiegen für knapp die Hälfte die Nachteile. Besonders bei jüngeren Menschen und Männern ist die Investitionsbereitschaft hoch, doch Risiko- und Sicherheitsbedenken bleiben dominant.

Krypto-Barometer Schweiz 2025
Krypto-Barometer Schweiz 2025 (Bild: zvg)

Kryptowährungen polarisieren wie kaum ein anderes Zahlungsmittel. Das zeigt das erste Krypto-Barometer des digitalen Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent. Die Studie offenbart: Während die einen auf rentable Profite hoffen, warnen die anderen vor Risiken und Instabilität.

Bei einem hypothetischen Investment-Budget von einer Million Franken würden Schweizer:innen im Durchschnitt nur 10.6 Prozent in Kryptowährungen investieren. Deutlich beliebter sind traditionelle Anlageformen: Immobilien (40.2 Prozent) und Aktien (22.1 Prozent) führen die Präferenzliste klar an. Besonders auffällig: Fast ein Drittel würde keinen einzigen Rappen in Bitcoin und Co. investieren.

Gut ein Drittel der Befragten (35.3 Prozent) steht Kryptowährungen positiv gegenüber, während 37.6 Prozent eine neutrale und 27.1 Prozent eine negative Haltung einnehmen. Vier von zehn Schweizer:innen empfinden Bitcoin und Co. als vertrauenswürdig. Dabei zeigt sich ein deutliches Generationengefälle: Je jünger die Befragten, desto aufgeschlossener sind sie gegenüber digitalen Währungen.

Die Investitionsbereitschaft variiert stark nach demographischen Merkmalen: Besonders hoch ist sie bei Männern (70.9 Prozent), der Generation Z (73.1 Prozent) und Personen mit überdurchschnittlichen finanziellen Mitteln (71.4 Prozent). Mit einer Gesamtbereitschaft von 61.5 Prozent zeigen sich die Schweizer:innen deutlich offener als ihre österreichischen Nachbar:innen.

Bitcoin ist mit 87.9 Prozent Bekanntheitsgrad die unumstrittene Nummer eins unter den Kryptowährungen, gefolgt von Ethereum (48.8 Prozent) und Dogecoin (24.9 Prozent). Trotz des hohen Bekanntheitsgrades schätzen zwei Drittel der Befragten ihr Wissen über Kryptowährungen als eher schlecht ein.

«In der Schweiz zeigt sich eine bemerkenswerte Offenheit gegenüber Kryptowährungen: Mehr als sechs von zehn können sich ein Investment vorstellen. Gleichzeitig bleibt das Bewusstsein für Risiken wie Kursschwankungen und Sicherheitsprobleme hoch – Kryptos polarisieren also zwischen Hoffnung auf Rendite und Sorge um Stabilität», analysiert Roland Zeindler, Geschäftsführer der Marketagent Schweiz.

Die Skepsis bleibt dennoch ausgeprägt: 72.6 Prozent sehen ein hohes Risiko durch Kursschwankungen, 66.3 Prozent befürchten Sicherheitsprobleme bei Verlust von Zugangsdaten. Auf der positiven Seite bewerten 51.4 Prozent Kryptowährungen als rentable Investitionsmöglichkeit, und 35.2 Prozent glauben an eine langfristige Etablierung als Zahlungsmittel.

Das Gesamtfazit fällt zwiespältig aus: Für 46.7 Prozent überwiegen die Nachteile von Kryptowährungen, 28 Prozent sehen mehr Vorteile. Ein Viertel (25.4 Prozent) hält Vor- und Nachteile für ausgeglichen. Das Krypto-Barometer zeigt damit deutlich: Kryptowährungen sind in der Schweiz längst kein Randthema mehr, bewegen sich aber weiterhin im Spannungsfeld zwischen Investitionslust und Sicherheitsbedenken.

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