KI erreicht Schweizer Mainstream: 60 Prozent nutzen ChatGPT und Co.
Die Studie Digimonitor 2025 zeigt: Künstliche Intelligenz ist in der Schweiz angekommen. Erstmals nutzt eine Mehrheit der Bevölkerung KI-Tools, wobei sich ein deutliches Altersgefälle zeigt. Gleichzeitig verliert X Nutzer:innen, während Instagram seinen Spitzenplatz ausbaut.

Künstliche Intelligenz hat sich in der Schweiz vom Nischenthema zum Mainstream entwickelt. Gemäss der aktuellen Digimonitor-Studie der Interessengemeinschaft elektronische Medien (IGEM) und der WEMF nutzen erstmals 60 Prozent der Schweizer Bevölkerung KI-Tools – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 40 Prozent im Vorjahr. Dies entspricht etwa 3,8 Millionen Menschen.
Allerdings zeigt sich ein markantes Altersgefälle: Während bei den 15- bis 34-Jährigen bereits 79 Prozent KI nutzen, sind es bei den Über-55-Jährigen erst 40 Prozent. Auch zwischen den Geschlechtern bestehen Unterschiede – Männer nutzen ChatGPT und andere KI-Tools signifikant häufiger als Frauen.
Besonders interessant ist die Nutzung im beruflichen Kontext. Bei den Jüngeren (15- bis 34-Jährige) ist KI am Arbeitsplatz oder in der Ausbildung bereits stark verbreitet (69 Prozent), während bei den Über-55-Jährigen erst jede vierte Person KI im Job einsetzt. Die häufigsten Anwendungen sind Texterstellung, Übersetzungen und KI als Suchmaschine. Auch die Bildgenerierung hat zugelegt.
Social Media: Instagram führt, X verliert
In der Social-Media-Landschaft bleibt die Nutzung konstant hoch. Instagram dominiert mit einer Reichweite von 4 Millionen Personen (63 Prozent), gefolgt von Facebook (3,2 Millionen) und LinkedIn (2,7 Millionen). Bemerkenswert ist der starke Reichweitenverlust von X (ehemals Twitter) – in der Deutschschweiz ging die Nutzerzahl um ein Drittel zurück. Der Konkurrent Threads konnte davon allerdings nur begrenzt profitieren.
Mediennutzung im Wandel
Digitale News erreichen mittlerweile praktisch die gesamte Schweiz: 97 Prozent der 15- bis 75-Jährigen konsumieren mindestens gelegentlich digitale News. Dabei zeigen sich private Schweizer News-Anbieter beliebter als öffentlich-rechtliche Angebote – 46 Prozent der Bevölkerung besuchen täglich Seiten wie 20min.ch, blick.ch oder watson.ch.
Eine interessante Entwicklung zeigt sich auch beim Video-Streaming: Erstmals werden Videos häufiger auf dem Smartphone als auf dem TV-Gerät gestreamt. YouTube bleibt dabei die meistgenutzte Plattform mit 4,8 Millionen Nutzer:innen (76 Prozent), gefolgt von Netflix (54 Prozent) und den SRG-Angeboten.
Gaming im Aufwind
Die Gaming-Branche verzeichnet ebenfalls Wachstum: 3,6 Millionen Schweizer:innen (57 Prozent) spielen mindestens gelegentlich Games – ein Plus von einer Viertelmillion gegenüber dem Vorjahr. Interessanterweise sind die Unterschiede beim täglichen Gaming zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen minimal: Fast jeder vierte Schweizer und jede vierte Schweizerin spielt täglich, hauptsächlich auf dem Smartphone.