Schweizer Mediennutzung 2025: KI etabliert sich im Mainstream

Eine neue Studie zeigt: 60 Prozent der Schweizer Bevölkerung nutzen KI-Tools. Während digitale News fast die gesamte Bevölkerung erreichen, verliert X deutlich an Reichweite. Video-Streaming verlagert sich zunehmend auf mobile Geräte.

Nutzungsveränderungen 2024-2025
Die grössten Veränderungen in der Mediennutzung 2024-2025 (Quelle: IGEM)

Künstliche Intelligenz hat sich in der Schweiz innerhalb kurzer Zeit vom Nischenthema zum Mainstream entwickelt. Gemäss der aktuellen Studie Digimonitor der Interessengemeinschaft elektronische Medien (IGEM) und der WEMF nutzen erstmals 60 Prozent der Schweizer Bevölkerung KI-Tools mindestens gelegentlich. Dies entspricht etwa 3,8 Millionen Menschen – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 40 Prozent im Vorjahr.

Die Studie zeigt dabei ein markantes Altersgefälle: Bei den 15- bis 34-Jährigen nutzen 79 Prozent KI, während es bei den Über-55-Jährigen erst 40 Prozent sind. Männer greifen signifikant häufiger zu KI-Tools als Frauen. Besonders bei jüngeren Berufstätigen ist KI bereits fest im Arbeitsalltag verankert – 69 Prozent der 15- bis 34-Jährigen nutzen sie am Arbeitsplatz oder in der Ausbildung.

Digitale News mit Rekordreichweite

Mit einer Reichweite von 97 Prozent haben digitale News die grösste Verbreitung unter allen Medienformen erreicht. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung (68 Prozent) konsumieren täglich digitale Nachrichten. Private Nachrichtenplattformen wie 20min.ch, blick.ch oder watson.ch werden dabei häufiger genutzt als die Angebote der SRG – 46 Prozent der Bevölkerung besuchen täglich private News-Seiten, während 28 Prozent die Plattformen von SRF, RTS oder RSI nutzen.

Social Media: Instagram wächst, X verliert

Die Social-Media-Landschaft bleibt in Bewegung: Instagram festigt mit einer Reichweite von 4 Millionen Personen (63 Prozent) seine Spitzenposition, gefolgt von Facebook mit 3,2 Millionen (51 Prozent) und LinkedIn mit 2,7 Millionen Nutzern (43 Prozent). X, ehemals Twitter, verzeichnet hingegen den stärksten Einbruch – in der Deutschschweiz ist die Nutzerzahl um ein Drittel zurückgegangen.

Video-Streaming: Smartphone überholt TV-Gerät

Eine bedeutende Verschiebung zeigt sich beim Video-Konsum: Erstmals werden Videos häufiger auf dem Smartphone als auf dem TV-Gerät gestreamt. YouTube bleibt mit 4,8 Millionen Zuschauern (76 Prozent) die meistgenutzte Streaming-Plattform, gefolgt von Netflix (54 Prozent) und den SRG-Angeboten. Das klassische Fernsehen behält seine Dominanz am grossen Bildschirm – von 3,6 Millionen täglichen TV-Zuschauern schalten 2,9 Millionen direkt am Fernsehgerät ein.

Die Studie basiert auf einer Online-Befragung von 1’959 Personen im Frühjahr 2025 und ist repräsentativ für die internetnutzende Schweizer Bevölkerung zwischen 15 und 75 Jahren.

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