Generation Z telefoniert ungern: Studie zeigt Wandel im Kommunikationsverhalten
Eine aktuelle Studie von Marketagent Schweiz offenbart deutliche generationenbedingte Unterschiede im Telefonverhalten: Während 8 von 10 Schweizer:innen Text- und Sprachnachrichten bevorzugen, greifen vor allem Babyboomer noch gerne zum Telefonhörer. Die Generation Z checkt ihr Smartphone dabei zweieinhalb Mal so häufig wie die ältere Generation.

Smartphone unverzichtbar, Telefonieren optional
Das Smartphone ist für die Schweizer Bevölkerung zu einem unverzichtbaren Begleiter geworden. Während 75 Prozent problemlos eine Woche auf Alkohol verzichten könnten und 56 Prozent sogar auf Sex, kämen nur 16 Prozent der Befragten sieben Tage ohne ihr Smartphone aus. Besonders auffällig: Die Generation Z kontrolliert ihr Gerät durchschnittlich 24 Mal täglich – mehr als doppelt so häufig wie die Babyboomer mit 9 Mal.
Textnachrichten statt Telefonat
Doch während das Smartphone ständig präsent ist, wird seine ursprüngliche Funktion – das Telefonieren – immer weniger genutzt. Acht von zehn Befragten bevorzugen heute Text- und Sprachnachrichten gegenüber klassischen Telefonaten. Die Gründe dafür sind vielfältig: 61 Prozent schätzen die zeitliche Flexibilität bei der Antwort, ebenso viele die Möglichkeit, jederzeit Nachrichten senden zu können. Für die Generation Z spielen zusätzlich die bessere Kontrolle über die eigene Reaktion (40 Prozent) und die Vermeidung unangenehmer Situationen (36 Prozent) eine wichtige Rolle.
Generationenkonflikt bei der Telefon-Etikette
Die Studie zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Generationen: Während für fast 90 Prozent der Babyboomer und der Generation X die Nutzung der Lautsprecherfunktion in der Öffentlichkeit ein absolutes Tabu darstellt, haben jüngere Menschen eine entspanntere Haltung zu Telefonaten im öffentlichen Raum. Auch bei unangenehmen Themen zeigen sich Differenzen: Die Generation Z bevorzugt hier die schriftliche Kommunikation (53 Prozent), während Babyboomer solche Gespräche lieber telefonisch klären (57 Prozent).
Roland Zeindler, Geschäftsführer von Marketagent Schweiz, fasst zusammen: «Die Schweizerinnen und Schweizer haben das Natel zwar häufig in der Hand, aber nur selten am Ohr. Von seinem ursprünglichen Daseinszweck, dem Telefonieren, entfernt es sich immer mehr.»